Der Alltag hat wieder begonnen


Heute hat der Ernst des Lebens begonnen. Frauchen Bines erster Arbeitstag. Das ist nicht nur für Bine Stress, auch für mich ist die Nachtruhe um 5 Uhr vorbei. Frauchen macht sich chic, ich verstecke mich unter meiner Kuscheldecke - auch Kasimir genannt, in der Hoffnung ich sei unsichtbar. Aber Frauchen hat Adleraugen. 5:30 Uhr raus in die Kälte. Habe keine Lust zum schnüffeln oder laufen. Es ist kalt, es regnet, ICH BIN MÜDE. Also schnell die Wichtigkeiten des Lebens erledigen. Kraftlos wanke ich zu meinem Körbchen, will noch etwas schlummern. Aber nein.... Frauchen kennt kein Erbarmen und verfrachtet mich ins Auto.Will gar nicht wissen wo es hingeht..Aber nach wenigen Minuten ist mir klar, es geht zu Oma Hilde.

Zum Glück, denn da kann ich noch ein wenig schlummern, es sei denn Reina hat in einer Kabadose geschlafen und will noch mitten in der Nacht ihre Kräfte beweisen. Bei Oma angekommen, gehen wir leise in die Wohnung. Hilde schläft noch und selbst von Reina kommt nur ein zartes Grunzen. Also mache ich es mir erstmal auf dem Sofa bequem und schwelge in süße Hundeträume. Um 8:30 Uhr ist die Nacht zuende. Für Hilde beginnt der Morgensport. Erst eine Runde mit Reina, danach bin ich an der Reihe. Dann gibt es Frühstück. Reina macht heute auf schüchtern. Habe aber noch keine Lust auf weibliche Launen. Alles schön ruhig angehenlassen. So langsam werde ich fit und baggere Reina an. Aber die ist weiterhin auf dem Rühr mich nicht an Tripp. Zur Strafe klaue ich alle Spielzeuge. Langsam wird mir langweilig, aber zum Glück geht Hilde zuerst mit mir eine große Runde.Sie geht immer getrennt mit uns, da die arme Reina mit mir nicht Schritt halten kann. Es ist schön mit Hilde Gassi zu gehen. Sie ist geduldig und läßt mich überall schnuppern. Danach geht sie mit Reina, ich inspiziere erstmal die Wohnung. Aber es ist alles beim alten. Jetzt ruhe ich ein bißchen. Was Frauchen wohl macht? Heute hat sie einen langen Arbeitstag.Hilde kommt mit Reina wieder, die taut langsam auf. Wir toben ein bißchen und kuscheln dann gemeinsam auf dem Sofa.

Die nächste Runde ist angesagt. Diesmal lasse ich Reina den Vortritt. Endlich bin ich dran. Ach und wieder so viele interessante Düfte! Aber was ist das??? Mein Erzfeind Felix kommt uns entgegen. Das ist ein Jack-Russel, der nur in der Kabadose schläft und meint, er sei Herkules. Ruhig bleiben, ermahne ich mich. Aber der keift schon aus zig Metern Entfernung. Sein Frauchen sieht aus wie der fliegende Robert aus der Struwwelpeter-Geschichte. So zieht er an der Leine. Nun kläfft er auch noch Hilde an. Jetzt muss ich durchgreifen! Ich werfe mich voll in die Brust bereit zur Verteidigung. Ich entwickele Superman-Kräfte, die sogar mein Hundegeschirr zerreissen lassen. Ohne lästiges Geschirr und Leine will mich auf ihn werfen....Aber Hilde steht das Entsetzen im Gesicht geschrieben, hat sie doch Angst ich könnte leinenlos entschwinden. Also Rückwärtsgang zurück. Der Klügere gibt nach.Hilde soll ja keine Angst um mich haben. Noch Straßenlang verfolgt uns das Gekläffe von Felix, morgen ist der bestimmt heiser. Aber dafür hat Hilde wieder Farbe ins Gesicht bekommen, und ich darf morgen wiederkommen.