Wie alles begann - Teil 1


Wir möchten  euch auf eine kleine Zeitreise mitnehmen und haben in Chiru´s Fotoalbum geblättert.  Starten möchten wir die "Reise" mit den ersten Bildern von Chiru, die unser Züchter gemacht hat.  Als erstes natürlich ein Familien-Foto mit allen zusammen.  

Chiru´s Fellfarbe bezeichnet man als "zobel". Bei der Geburt war er sehr dunkel und man konnte ihn nur im Licht von seinen schwarzen Geschwistern unterscheiden. Zobelfarbige Tibet Terrier werden auch oft "Wundertüten" genannt, weil man nie vorher einschätzen kann, wie sie später aussehen werden. Die Farbspanne liegt hierbei zwischen wollweiß und dunkelbraun.

Für mich war "zobel" eine Wunschfarbe für meinen zukünftigen Hund. Züchter hören das nicht gerne und ich weiß auch, dass es nicht richtig ist, seinen Hund nach der Farbe auszusuchen. Trotzdem war ich beim ersten Anruf bei unserer Züchterin enttäuscht als sie mir sagte, dass sie zwar einen "zobelfarbigen" Welpen im Wurf habe, dieser aber bereits Interessenten hätte. Aber Chiru´s Bruder Donka könnte ich mir sehr gerne  anschauen, der auch einen sehr schönen goldzobel Ton mit weiß hatte...  Zum Glück haben wir eine Züchterin, die auch auf die Charaktereigenschaften des Hundes achtet und gut einschätzen kann, zu welchen Menschen ihr Hund dann auch passt... Aber davon mehr im zweiten Teil der "Reise".

Witzig finde ich, dass Chiru bereits zu diesem Zeitpunkt immer neben seinen Bruder Donka (der braune Welpe mit den großen weißen Kragen) lag. Die beiden Welpen waren die gesamte Zeit beim Züchter unzertrennlich und könnte ich die Zeit noch einmal zurückdrehen, würde ich beide nehmen.


Der erste Besuch

Endlichnach gefühlten 10 Jahren Wartezeit, tatsächlich waren es gerade fünf Tage, kam der ersehnte Anruf von der Züchterin. Die Babies hatten ihre Augen geöffnet und wenn wir möchten, könnten wir uns die Welpen gerne am kommenden Samstag anschauen, so die Züchterin.
 
Und ob ICH wollte - Detlef mein Mann war da nicht ganz so überzeugt, ob er das auch tatsächlich möchte... Um ehrlich zu sein war er sogar, eher dagegen das bei uns wieder ein Hund einziehen sollte. Nach 18 Jahren mit zwei Hunden hätte er gerne ein "Hundepause" eingelegt, um endlich auch einmal durch die Welt reisen zu können... Sein Standart-Satz lautete daher: Wenn DU wieder einen Hund haben möchtest, musst DU das auch für dich ganze alleine entscheiden". Entschlussfreudig wie ich bin, sollte die Auwahl des richtigen Welpen ja kein Problem sein, aber die Züchterin bestand darauf uns beide kennenzulernen. Ich sah die Szene schon genau vor mir - ich verliebt in den Welpen und Detlef erzählt der Züchterin in seiner burschikosen Art, dass ER ja keinen Hund möchte...! Aber zum Glück versprach er dann doch mitzukommen, um sich "diesen" Welpen dann mal anzuschauen - na also, mehr wollte ich doch überhaupt nicht.

Wie aufgeregt ich an diesem Samstag war, könnt ihr euch bestimmt vorstellen und vor lauter Vorfreude waren wir natürlich prompt 30 Minuten zu früh da. Zum Glück nahm es die Züchterin locker und begrüßte uns herzlich. Bei unserer Ankunft machten die Welpen das, was sie mit knapp 3 Wochen fast ausschließlich machen - sie schliefen. Meine "Adjektive" um diesen Wurf zu beschreiben, könnt ihr euch bestimmt vorstellen - Detlef brummelte nur ein "ja niedlich "... aus einer sicheren Entfernung von drei Metern. Chiru war dann der erste der Welpen der aufwachte und stolz zeigte ihn die Züchterin uns.

Im gleichen Augenblick wie ich ein "ist der süß" mit meiner glocken hellen Stimme quietschen konnte, erzählte sie uns dann aber auch schon, dass die kleine Wundertüte wahrscheinlich zu einer Familie mit einem kleinen Jungen kommt. Aber gut, dass wusste ich ja schon von dem Telefonat mit ihr und sehnsüchtig wartete ich darauf, dass der für uns bestimmte Welpe Donka endlich aufwachte.


Ganz so hübsch wie Chiru fand ich Donka auf dem ersten Blick, dann ehrlich gesagt nicht... Vorsichtig blickte ich zu Detlef rüber, um seine Reaktion zu sehen. Ging es ihm ähnlich wie mir? Ein bisschen ähnelte dieser kleiner Welpe ja doch einem Meerschweinchen und ein bisschen "verschrumpelt" wirkte er auch auf mich. Also "Liebe auf dem ersten Blick" sah dann doch anders aus. Detlef hatte jedoch seinen "neutralen" Blick - o.k. ganz so schrecklich konnte er ihn dann wohl doch nicht finden - und wie sagte er ja so schön - das ist "meine" Entscheidung... Die Züchterin erklärte uns dann, das die Pigmentierung sich bei Donka und seinen hellen Geschwistern erst in den kommenden Tagen vollständig ausbildet und Augenlider, Nasenschwamm und Pfötchen dann auch vollständig schwarz würden. Das beruhigte mich dann doch sehr ;-). Chiru hatte es mir jedoch von seiner "kecken" Art sofort angetan und so war ich innerlich dann doch etwas enttäuscht, dass er nicht "mein" Hund werden sollte.

Für mich war es das erste Mal, dass ich Hundebabies so früh sehen durfte und so freute ich mich riesig, dass die Züchterin uns anbot, Donka eine Weile auf den Schoss zu nehmen. Die Reaktion von Detlef brauche ich glaube nicht wiederzugeben. Er vergrößerte die Distanz schlagartig zu dem Welpenkörbchen und beschäftigte sich intensiv mit der Kaffeetasse. Aber gut, mit der Reaktion hatte ich gerechnet und war auch nicht gerade unglücklich darüber, Donka die ganze Zeit für mich alleine beanspruchen zu können. Tibet Terrier Babies wiegen mit knapp drei Woche nur  ca. 500 - 600 Gramm und es war ein wahnsinnig schönes Gefühl, so ein kleines Wesen in den Händen zu halten. Zum Glück hatte die Mutter der Welpen riesiges Vertrauen in ihre Menschen und duldete das problemlos.


Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass ich danach überhaupt nicht mehr verstehen konnte, wie ich dieses zauberhafte und niedliche Wesen noch vor einer halben Stunde als nicht süss empfinden konnte. Der kleine Donka berührte mich und ich konnte mir gut vorstellen, dass das kleine "Meerschweinchen" einmal "mein" Hund werden könnte.

Die Zeit verging im Flug und es wurde dann auch Zeit, dass die Babies wieder schlafen konnten. Kaum zurück in den Welpenkorb, robte und krabbelte Donka so lang herum, bis er wieder dicht neben Chiru lag und für beide war die Welt  in Ordnung - eng aneinander gekuschelt. Dieses Bild kannten wir ja schon von den ersten Aufnahmen der Züchterin - dort wo Donka lag, war Chiru immer dicht daneben gekuschelt und dieses Verhalten sollte sich in den kommenden Wochen auch nicht ändern.